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Geschichte der Volksschule in Walderbach
Von 1143 bis 1803 gab es im Zisterzienserkloster Walderbach eine Klosterschule. Sie war aber nur für die Ausbildung des geistlichen Nachwuchses und für die Söhne von Adligen und bevorzugter Familien bestimmt.
1803 kam die Säkularisation: Das Kloster Walderbach wurde aufgehoben, in die Räume der Klosterschule zog die Volksschule ein. Damit beginnt die Geschichte der Volksschule Walderbach.
84 Kinder gingen jetzt in den Unterricht, der von Sebastian Nerf, einem ehemaligen Kammerdiener des Klosters, geleitet wurde. Als 1811 das alte Klosterschulhaus verkauft wurde, stellte der Staat das frühere Gebäude des Klosterrichters zur Verfügung. 1820 besuchten schon 170 Schüler die Schule und zwei Lehrer arbeiteten dort.
Schulpflichtig waren alle Kinder vom 6. bis zum 12. Lebensjahr. Anschließend, bis zum 17. Lebensjahr, mussten sie die „Feiertagsschule“ besuchen. Sie wurde nur sonntags gehalten (12.30 bis 14.00 Uhr). Dagegen wurde die Volksschule „Werktagsschule“ genannt. Man unterschied zwischen Sommerschule (ab 1. Mai) und Winterschule (ab 1. Oktober). Anfang Mai wurde die Schulprüfung abgehalten. Der Distrikt-
1840 erweiterte man das Schulhaus durch den Aufbau eines Stockwerkes: Es hatte nun zwei Schulzimmer. Zur Schule gehörten in dieser Zeit 9 Schulgemeinden: Abtsried, Beucherling, Buchendorf, Dieberg, Haus, Katzenrohrbach, Kirchenrohrbach, Trasching und Walderbach.
29 Jahre wirkte der Lehrer Johann Baptist Witt in Walderbach. 1834 wurde hier sein Sohn Franz Xaver Witt geboren. Dieser betätigte sich als Komponist, Dirigent und Musikschriftsteller. 1868 gründete er den Cäcilienverein. Am Westgiebel des alten Schulhauses (jetzt Teil des Rathauses) ist eine Gedenktafel zu sehen.
1877 begann man mit dem Bau eines neuen Schulhauses, östlich vom alten gelegen. Die elektrische Beleuchtung wurde im Jahr 1922 eingerichtet. Heute ist in diesem Gebäude die Verwaltungsgemeinschaft Walderbach untergebracht.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges vergrößerte sich die Zahl der Schulkinder enorm. Der Grund waren die vielen Familien der Flüchtlinge und Vertriebenen, die durch die Kriegswirren hierher verschlagen wurden. Der Unterricht musste schichtweise vor-
Bis 1952 gehörten folgende Gemeinden und Ortschaften zur Volksschule Walderbach:
Walderbach, Katzenrohrbach, Riesen, Kirchenrohrbach, Nassen, Zenzing, Raning, Hardt, Dieberg, Stockhof, Waldhaus Einsiedel, Abtsried, Eichelberg, Brunsthof, Trellhof, Grabenhof, Straßhof, Losenried.
Um das Jahr 1960 begannen die ersten Anträge des Schulverbandes bei der Staatsregierung, ein neues größeres Schulhaus zu errichten. Die Schulräume genügten den zeitgemäßen Anforderungen nicht mehr. Es waren überhaupt keine Nebenräume vorhanden, die hygienischen Einrichtungen vollständig veraltet, ebenso die Heizungsanlagen. In dieser Zeit liefen auf Landesebene die ersten Vorbereitungen für die Gebietsreform mit dem Ziel der Zusammenlegung von Gemeinden. Die Verhandlungen endeten damit, dass der Staat einen Bauplatz für die Volksschule kaufte, den Bau finanzierte und damit zugleich seine Baupflicht für die Zukunft ablöste. Seit dieser Zeit ist der Schulverband Walderbach für die Baulast zuständig.
1969 trat in Bayern die große Schulreform in Kraft. Dabei wurde der 9. Schülerjahrgang eingeführt. Mit Rechtsverordnung der Regierung der Oberpfalz vom 1.9.1969 wurde der aktuelle Schulverband rechtlich neu eingerichtet. Dies bedeutete gleichzeitig die Auflösung der bisherigen Volksschulen Reichenbach, Kirchenrohrbach und Neubäu-
Im September 1970 konnte das neue Schulhaus in Walderbach seiner Bestimmung übergeben werden. Es umfasst 12 Klassenzimmer mit allen nötigen Fachräumen und einer Turnhalle. Weitere Klassen wurden in das Schulhaus in Neubäu ausgelagert. Meist werden dort die Jahrgänge 5 und 6 unterrichtet. In dieser Zeit wurde auch die Schülerbeförderung mit Schulbussen eingeführt. Die Schulhäuser in Reichenbach und Kirchenrohrbach hatten ausgedient. 405 Kinder besuchten 11 Klassen, 2 davon waren schon damals nach Neubäu ausgelagert. Die Schule leiteten Rektor Richard Rieger und Konrektor Max Erhard.
1973: Einführung der 5-
Im Lehrerkollegium des Schuljahres 1975/76 tauchten erstmals die Namen von zwei Lehrerinnen auf, die noch heute (2009) an der Walderbacher Schule unterrichten: Maria Hierl und Gabriele Marquardt. 14 Klassen wurden gebildet – die Hauptschule von Klasse 5 bis 9 war zweizügig.
Rektor Rieger ging 1980 in Pension, er war in Walderbach seit 1946 tätig gewesen. Seinem Stellvertreter Erhard wurde im gleichen Jahr die Schulleitung übertragen. Zu dieser Zeit gab es 16 Klassen mit 392 Schülern. Als neuer Konrektor trat Peter Kiener seinen Dienst an.
Den 150. Geburtstag von Franz Xaver Witt nahm die Regierung der Oberpfalz zum Anlass, der Volksschule Walderbach eine besondere Bezeichnung zu verleihen. Seit dem 26. Oktober 1984 trägt sie den Namen „Franz-
Mit Anschaffung eines Kopiergerätes zog 1986 die moderne Technik ein. Drei Jahre später, 1989, wurde in der Schule ein Informatikraum mit Personalcomputern eingerichtet.
1990 wählten die Walderbacher Bürger den Lehrer Albert Hierl zu ihrem Bürgermeister. 18 Jahre lang, 3 Wahlperioden, arbeitete er jetzt in der Schule und im Rathaus. Im gleichen Jahr verließ Rektor Max Erhard die Walderbacher Schule. Hubert Koller, der schon früher in Walderbach unterrichtet hatte, kam von Mitterdorf und wurde neuer Rektor.
Das Personalkarussell drehte sich weiter: Konrektor Peter Kiener ging als neuer Schulleiter 1991 nach Mitterdorf. Seine Nachfolgerin wurde Ursula Groth.
1994 erneuerte der Schulverband den Sportplatz. Im Zuge dieser Maßnahme wurde eine Buswendeplatte mit Verkehrsübungsplatz geschaffen. Die Unfallgefahr beim Ein-
Nach drei Dienstjahren wechselte Konrektorin Groth die Schule. Johann Schinabeck wurde 1994 neuer Konrektor.
Ein einschneidendes Ereignis: 1996 geschah ein Schulbusunglück. Kurz vor Neubäu stieß ein Auto mit dem Bus zusammen. Durch den Aufprall kam dieser von der Straße ab. Nur wenige Meter vor dem Weiher konnte der Busfahrer das Fahrzeug stoppen. Es gab viele Verletzte, auch Schwerverletzte.
Als Rektor Koller 2002 in den Ruhestand ging, folgte Günther Kaniber. Er leitete die Schule bis in das Jahr 2007. In diesem Jahr wurde die gesamte Schuleitung neu besetzt: Neuer Rektor ist seitdem Peter Adam, sein Stellvertreter Kurt Breu.
Eine personelle Veränderung gab es, nachdem Konrektor Breu als neuer Schulleiter der Schule in Stamsried bestimmt worden war. Herbert Münch übernahm die Funktion des Stellvertreters des Schulleiters ab dem Schuljahr 2010/2011.
Mit Urkunde vom 30.7.2010 wurde die Organisationsstruktur der Grund-
Nach mehr als 40 Jahren zeigte sich das Schulgebäude nicht mehr auf dem neuesten Stand:
Die Feuerschutzvorschriften konnten nicht mehr erfüllt werden, wichtige Gebäudeteile, z.B. die Fenster waren defekt und nicht mehr dicht. Darüber hinaus war die Heizungsanlage – eine Nachtspeicherheizung – nicht mehr zeitgemäß. Schließlich erforderte die fehlende Isolation eine energetische Sanierung.
Im Jahre 2010 begann die Sanierung mit der Turnhalle. Als Verbindung zum Hauptgebäude wurde eine Aula geschaffen und darunter die neue Heizungsanlage – eine Pelletheizung – installiert. Im Januar 2011 konnte dieser erste Bauabschnitt mit einer kleinen Schulfeier eröffnet werden.
Im zweiten Bauabschnitt gestaltete man den mittleren Gebäudeteil um. Der Haupteingang liegt nun im Westen zur Buswendeplatte hin, die Verwaltung wurde dorthin verlegt. Funktionsräume wie der Physiksaal und der EDV-
Während dieser organisatorisch oft nicht einfachen Umbauphase mussten verschiedene Klassen zeitweise in Container umziehen. Diese standen auf dem Sportplatz.
Während des Jahres 2012 liefen die Arbeiten am dritten Bauabschnitt, dem nördlichen Gebäudeteil. Es war vorgesehen, die Sanierung dort bis Herbst 2012 abzuschließen. Das hatte zur Folge, dass das Schuljahr 2012/2013 schon in den fertig renovierten Räumlichkeiten beginnen konnte.
Am 4. Mai 2013 wurde die Sanierung der Franz-
Zum Ende des Schuljahres 2012/13 drehte sich das Personalkarusell "sehr heftig". Neben Rektor Peter Adam (Wechsel an die Mittelschule Neutraubling) und Konrektor Herbert Münch verließen weitere 5 Kollegen die Schule in Walderbach.
Nachfolger von Peter Adam und damit neuer Schulleiter der Franz-
Mit Beginn des Schuljahres 2016/17 bekam die Franz-
Bedingt durch Walter Modschiedlers Wechsel musste die Rektorenstelle wieder neu besetzt werden. Seit September 2018 leitet nun Alexander Seidl (zuvor Konrektor an der Grund-
Zum 01. Januar 2020 wurde die Konrektorenstelle nach fast sieben Jahren Pause wieder besetzt. Neuer Konrektor wurde Alfred Lang, der zuvor elf Jahre stellvertretender Schulleiter an der GMS Rötz war.
In den kommenden Jahren stand für die Schulleitung und den Schulverband der Aufbau der digitalen Ausstattung im Vordergrund. So wurden in einem ersten Schritt alle Klassenzimmer mit Laptops, Beamer und Dokumentenkameras ausgestattet. Für den zweiten Schritt war die Anbindung an das Glasfasernetz eine sehr wichtige Voraussetzung. In diesem Abschnitt wurde die Schule mit insgesamt fünf IPad-
zusammengestellt von Peter Strigl nach Lehrer Ewald Stark "Geschichte von Walderbach"